Dänemark: viel mehr als Kopenhagen
(PK)
Als wir über die dänische Grenze fuhren - ohne einen Grenzbeamten auch nur aus der Ferne gesehen zu haben - waren unsere Vorstellungen zu Dänemark eher vage. Hauptstadt Kopenhagen, eh klar, regiert von einer Königin, ein schon lange sehr liberales Land und natürlich sorgte Dänemark bei der eben beendeten Fußball-EM für Aufsehen. Ansonsten hielt sich unser Faktenwissen eher in Grenzen, was sich aber bald ändern sollte.
Unmittelbar nach Grenzübertritt spürten wir sofort eine unglaubliche Entschleunigung. Nach dem doch hektischen und schnellen Verkehr in Deutschland geht es auf den dänischen Straßen sehr viel entspannter zu, keiner drängelt und niemand überholt mit gefühlter Schallgeschwindigkeit.
Bereits an unserem ersten Tag erlebten wir das erste Highlight Dänemarks. Wir fuhren auf die Insel Rømø, auf der sich mit über 12km Länge der längste und breiteste Sandstrand Nordeuropas befindet. Ein Großteil des Strandes wird außerdem als Autostrand benutzt, wir konnten mit unserem Pauli also direkt am Strand unser Lager aufschlagen. Baden war an diesem Tag zwar nicht drinnen, aber mit Hauben ausgestattet konnten wir unendlich am Strand entlang spazieren und die Mutigeren beim Schwimmen beobachten.
Nachdem wir in Esbjerg noch durch die längste Einkaufsstraße Dänemarks (1.100 Meter) flanierten, hatten wir genug von der windigen Nordseeküste und fuhren an die Ostsee. In vielen kleinen Dörfern waren wir beeindruckt von den dänischen Wohnhäusern: ob große Häuser mit klaren Linien, aus dunklem Stein, mit vielen Glasflächen und großen Terrassen oder kleine verwinkelte Holzhäuschen, rot oder weiß gestrichen, mit kleinen Fenstern, bunter Einrichtung und einer Blumenpracht im Garten - wir hätten uns nicht entscheiden können, wo wir lieber hätten wohnen wollen. In manchen Dörfern überkam uns sogar das Gefühl, durch eine Filmkulisse zu fahren.
Egal wo wir waren, die dänische Fahne (Dannebrog) begleitete uns stets. Ich glaube, ich habe abseits des Nationalfeiertages noch nie so viele wehende Flaggen gesehen. Davon, dass es in Dänemark einst viele Wikinger gab, erlebten wir - abgesehen von den Ampel-Wikingermännchen in Aarhus - eigentlich nichts.
Auf dem Weg zum nördlichsten Zipfel des dänischen Festlandes erklommen wir noch den höchsten Punkt Dänemarks, den Møllehøj, der sich mit seinen 170,86m majestätisch zwischen Horsens und Silkeborg erhebt :-)
Am nördlichsten Punkt Dänemarks, am Strand von Grenen, bot sich uns ein Naturschauspiel, das man unbedingt gesehen haben muss: hier treffen die beiden Meere, Skagerrak (Nordsee) und Kattegat (Ostsee) aufeinander und ganz an der Spitze steht man quasi mit je einem Bein in einem anderen Meer. Die Wellen brechen sich nicht am Strand, sondern jeweils am anderen Meer, weshalb sie im rechten Winkel der Landspitze weit hinaus reichen. Das Wasser sieht mit seinen vielen verschiedenen Blau- und Grüntönen zwar verlockend aus, Baden ist aufgrund der starken Strömungen jedoch strikt verboten!
Den Abschluss unseres Aufenthalts in Dänemark bildeten noch zwei Tage am Palmenstrand in Frederikshaven, wo jedes Jahr von Mai bis September 100 Palmen am Strand eingepflanzt werden.
Nun bringt uns die Fähre nach Göteborg, ein neues Land, viele neue Abenteuer! Dänemark wird uns auf jeden Fall in wunderschöner Erinnerung bleiben und vielleicht führt uns unser Weg in den Süden später auf unserer Reise ja nochmal durch dieses wunderbar entspannte und hyggelige Land!
Alles & Liebe
Armin und Daniela
Back to Top