God Dag!
(PP)
Der große deutsche Denker und Dichter Wolfgang „Wolle“ Petry hat mal in einem seiner unzähligen Chaussons davon gesungen, dass der Ruhrpott die „Droge sei, die ihn süchtig macht“. 
Getrieben davon, dem Wahrheitsgehalt dieser großen Worte auf den Grund zu gehen, machten wir uns von Stuttgart aus auf den Weg in den Teil Deutschlands, dessen Dichte an Kohleminen und Fußballstadien europaweit seinesgleichen sucht.
Unser erster Stop führte uns nach Frankfurt am Main. Die Stadt mit ihrer lieb gemeinten „Mainhattan“-Skyline und der immer wieder spür- und sichtbaren Tatsache wie nahe Reichtum und Armut beieinander liegen, spuckte uns dann doch schneller wieder aus als dass sie uns in ihren Bann zog und so beschlossen wir nach zwei Tagen wieder weiterzufahren.
Wir schlengelten uns über Mainz, dem schnuckeligen und viel zu unterschätzten Bonn weiter nach Köln um zum Schluss in Dortmund wirklich in den tiefsten Ruhrpott einzutauchen.
Und auch wenn wir uns stets bemüht haben, uns dem von Petry so theatralisch dargestellten Rausch des Ruhrpotts hinzugeben, reinkippen fühlt sich anders an.
Vielleicht lag es daran, dass die Pandemie das Leben und die Stimmung der Menschen gefühlt immer noch fesselt oder wir in all diesen schönen Städten Straßenmusikerinnen- und Musiker, Menschen mit Wegbieren in der Hand und die Vielfalt des „Big City Lifes“ einfach nicht so wahrnehmen konnten wie man es sich erwartet hätte, am Ende des Tages fehlte einfach irgendwas.
Nichts desto Trotz, auch wenn der Rausch ausblieb, die endlose Weite außerhalb der Städte, die wiedermal unglaublich schönen Bekanntschaften, die wir jeden Tag auf den Landvergnügen-Stellplätzen machen durften und die Tatsache wie rücksichtsvoll hier mit der Umwelt umgegangen wird, verschlug uns doch immer wieder die Sprache.
Einige Fußballstadien und einen weiteren Werkstattbesuch später, getrieben von der Lust nach Meer führte uns unsere Tour weiter rauf an die Nordsee. Dort wo Schafe an der Straße grasen, sich ein Windrad an das andere reiht und man sich zu jeder Tageszeit mit „Moin“ (kommt übrigens vom Plattdeutschen „moi“ was soviel wie „angenehm“ bedeutet) grüßt, erlebten wir wunderschöne Wanderungen im Wattmeer und noch wunderschönere Stellplätze in Dagebüll, Husum und Co.
Wir beschlossen nach einer guten Woche dann doch Deutschland hinter uns zu lassen und so fahren wir seit fünf Tagen durch das schöne Dänemark und spüren hier langsam aber doch das worauf wir uns schon Monate vor unserm Reisestart so gefreut haben: Die Tatsache dass unser Leben immer mehr an Geschwindigkeit verliert. Die dänische Zufriedenheit, die unzähligen Möglichkeiten kostenlos am Meer zu übernachten und bis jetzt jeden Tag in selbiges zu springen macht uns letztendlich - bis auf die kleinen Wehwehchen unseres Paulis - einfach glücklich und zufrieden.
So sitzen wir aktuell gerade an der dänischen Ostsee, genau gesagt Nahe Dänemarks zweitgrößter Stadt Aarhus, kochen uns in unserer Wohnzimmerküche Burger, lesen Bücher und haben uns einfach lieb.
In diesem Sinne, euch allen einen schönen Abend - fühlt euch geherzt, wir lesen uns
Daniela & Armin
Back to Top